Modellierung in das Altstadtgefüge
Feldkirch ist die westlichste Gemeinde Österreichs im Einzugsgebiet von Deutschland, Liechtenstein und der Schweiz. Sie definiert sich wirtschaftlich wie kulturell durch die Region dieses Vierländerecks. Viel Wert auf Kultur wurde in Feldkirch schon immer gelegt. Bevor es aber zum Bau eines neuen Kulturzentrums kam, wurde das frühere Gebäude aus den Siebzigerjahren, das stark baufällig war, einem Gutachten über mögliche Sanierungen unterzogen. Das Ergebnis war, dass eine Renovierung des Bestands äußerst kostenintensiv würde. Daraufhin entschied die Stadt Feldkirch, einen EU-weiten Realisierungswettbewerb für einen Neubau auszuschreiben. Gewonnen haben den Wettbewerb HASCHER JEHLE Architektur, Berlin, mit Mitiska Wäger Architekten, Bludenz.
Vertikal gegliederte Natursteinfassade
Mit einem offenen und schwungvollen Konzept entstand das neue Gebäude wie eine organische Struktur mitten in der Altstadt. Die vertikal gegliederte Natursteinfassade aus hellem Jurakalkstein gibt dem Baukörper Dynamik und zugleich eine noble Zurückhaltung. Der Jurastein wurde auf über 2.150 m2 in bis zu zwei Meter langen Stücken angebracht. Fugen strukturieren die Fläche wie die sanften Wellen eines Vorhangs. Großzügige Glasflächen markieren den Haupteingang, der unmittelbar in die freie Foyerlandschaft leitet.
Die Form des Montforthauses
Die organisch geschwungene Außenform orientiert sich an den umgebenen Platzkanten sowie der Bebauung. Dadurch verschmelzen die drei angrenzenden innerstädtischen Plätze zu einem großflächigen Außenraum. Der Haupteingang am Rösslepark führt in eine freie, viergeschossige Foyerlandschaft mit offenen Galerien und einer großzügigen Treppenskulptur, die den Besucher durch das Haus geleitet: am kleinen Saal vorbei, entlang der Seminarräume gelangen sie so bis auf die Dachterrasse in die Bar im 3. OG.
Das Herzstück
des Montforthauses
Herzstück des 6.600 m2 großen Kultur- und Kongresshauses ist der zehn Meter hohe Große Saal mit über 1.100 Sitzplätzen. Darüber liegen verschiedene Seminar- und Veranstaltungsräume mit einer Größe von 25 bis 695 m2: für Kongresse und Vorträge wie auch für Seminare und Konzerte.
Offene und lichtdurchflutete Bereiche sowie klare Gebäudesilhouetten sind die prägenden optischen Merkmale des Montforthauses.
Großzügige Glasflächen markieren den Haupteingang, der unmittelbar in die freie Foyerlandschaft leitet. Ein über alle Geschosse zusammenhängendes Raumkontinuum mit Galerien, flexibel zuschaltbaren Mehrzweckflächen, vielfältigen Blickbeziehungen und einer riesigen Oberlichtverglasung, wird über die großzügige Treppenskulptur erschlossen. Weiße Kalkglätte (eine abwaschbare Spachtelung aus gebranntem Kalk, Olivenöl und Seife), Handlauf in weiß lasiertem Holz, auf der Unterseite LED Lichtbänder sind Materialisierungen der Umwehrungen; am Boden, fugenloser Betonterrazzo; Wände der Seminar- und Verwaltungsräume in weißem Anstrich.
Vielseitige Räumlichkeiten
Der Große Saal ist außen wie innen mit Birnenholz verkleidet. Der im Galeriebereich zuschaltbare Kleine Saal bleibt golden gefärbt, die erdgeschoßigen Mehrzweckräume Bronze. Bodenbelag in diesen Räumlichkeiten ist einheitlich weißlicher Eichen-Stabparkett. Pop-Konzerte mit 3000 Leuten sind ebenso möglich wie Sprechtheater oder Orchesterkonzerte mit 1100 Sitzplätzen. Ausgeklügelte Akustikmaßnahmen mit schwenkbaren Elementen im Saal und im Oberbühnenbereich verschiebbaren Vorhängen, spielen alle Stücke. Auch wegen der mobilen Podesterie (außer Galerie) und Bestuhlung bleibt man flexibel.
Im Montforthaus werden nicht nur Kongresse, Bälle, Messen, Konzerte und Theateraufführungen stattfinden, sondern zusätzlich können die attraktiven Foyer- und Dachflächen auch für Events jeglicher Art extern gemietet werden.